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Ein ganz normaler Tag in meinem Leben als Galeristin mit Wau

Ein ganz normaler Tag in meiner Galerie mit Wau, im Bild Susanne Höhne und Dackel Vara

Bbrrrrrrrrr - draußen ist es kalt. Zum Glück sitze ich drinnen im Warmen und genieße meinen Morgen. Der Lieblingsmann ist aus dem Haus zur Arbeit gestürzt, den Dackel habe ich schon eine Runde um den Block gejagt, denn freiwillig geht die alte Dame nicht raus in die Kälte. 

 

 

Ein ganz normaler Tag in meiner Kunstgalerie

Judith Sympatexter - mein Video zum Frühstück
Zum Frühstück: Kaffee und Sympatexter

Jetzt trinke ich in Ruhe den ersten Kaffee und plane meinen Tag.

 

Zum Frühstück schaue ich ein Facebook-Video von Judith “Sympatexter”, meine Lieblings-Blog-Lehrerin. Ich mache bei Judith einen Kurs, der mir hilft, regelmäßig neue Geschichten für Dich aufzuschreiben.

 

Die Aufgabe der Woche: Schreibe über einen ganz normalen Tag in Deiner Galerie. Judith behauptet: "Für andere ist es gar nicht so normal, sondern sogar interessant." Echt jetzt?

 

Na gut, also los! Erlebe mit mir meinen Dienstag, den 27.11.2018:

 

 

Mit dem Beuteltier-Mobil zum Wertstoffhof

Irgendwann wage ich mich raus in die Kälte. Als Erstes fahre ich mit meinem Beuteltier-Mobil, einem kleinen 3,5t-Transporter - der ganz umweltfreundlich mit Erdgas fährt - zum Wertstoffhof. Hier herrscht reger Betrieb und ich muss anstehen. 

 

Aber es muss sein, denn letzten Freitag habe ich meine Galerie-Werkstatt aufgeräumt und ein paar Sachen aussortiert. Das war dringend notwendig, damit ich mehr Platz habe, um Rahmen zu bauen und vor allem: Mehr Platz für Bilder!

 

Der Dackel liegt direkt neben mir, in eine dicke Decke eingemummelt, denn Vara hasst Kälte fast noch mehr als ich. Nachdem ich endlich dran war und alles abgeladen habe, geht es direkt weiter in meine Galerie im Westen von Leipzig.

 

 

Rahmenbau und PAssepartout

Wau, der ganze Platz auf einmal in meiner Werkstatt, das möchte ich gleich nutzen:

 

Eine Kundin hat mir ein altes gerahmtes Familienfoto gegeben, für das sie sich einen neuen Rahmen wünscht. Ich habe ihr einen schönen Holzrahmen von Nielsen empfohlen, schwarz mit einer dünnen silbernen Kante innen, der gut zu ihrer Wohnungseinrichtung passt. Dazu haben wir ein farblich passendes Passepartout ausgesucht.

 

Passepart-wouas?

Passepartout ist der Karton, der das Bild so schön betont, und durch seine Dicke für den richtigen Abstand zwischen Bilderglas und Foto oder Kunstdruck sorgt. Das ist gut, denn wenn das Bild direkt an der Scheibe anliegt, können dort komische Lichtreflexe entstehen oder die Farbe kann abreiben.

 

Den Passepartout-Karton schneide ich mit Schrägschnitt genau passend zum Foto zurecht. Der Schrägschnitt sieht schick aus und hat den Vorteil, dass kein Schatten aufs Bild fällt, egal wie das Licht fällt oder von welcher Seite man drauf schaut.

 

Beim Auseinanderbauen des alten Rahmens stelle ich fest, dass das Foto bisher mit einem säurehaltigem Klebeband festgeklebt war, das das Bild vergilben lässt. Der böse Gilb hat sich leider schon auf die Vorderseite durchgeschlagen, schade.

 

Ich löse die alte Fotografie von 1948 vorsichtig ab und fixiere das Bild mit einem speziellen säurefreien Klebeband, garantiert Gilb-frei.

 

Die gelben Stellen sind zum Glück nur ganz oben und ich lasse sie hinter dem Passepartout verschwinden, indem ich den Ausschnitt oben ein bisschen kleiner mache, ohne dass etwas Wichtiges aus dem Bild verdeckt wird. 

 

 

Veranstaltungs-Vorbereitungen

Diesen Donnerstag bin ich Gastgeberin für den Unternehmerinnen-Stammtisch.

 

Es haben sich 22 Frauen angemeldet, alles Selbständige aus Leipzig. Ich bin voll gespannt auf diesen Abend. Mich unterstützt Dr. Sandra Meinzenbach, sie ist Texterin und wird einen kleinen Einblick geben, wie wichtig gute Texte für die Website sind. Sandra hat natürlich auch einen Blog. Wir klären ab, wer was für den Abend kauft und vorbereitet.

 

 

Danach telefoniere ich mit der Künstlerin Irina Bugoslavska. Sie wird diesen Sonnabend bei mir in der Galerie ihre Gemälde ausstellen. Damit zur Eröffnung alles fertig ist, einigen wir uns auf Freitag für das Aufhängen.

 

Zu zweit geht das einfach besser, meistens läuft es so: Ich klettere die Leiter rauf und runter, und die Künstlerin sagt, welches Bild am besten wo hin kommt und ob es gerade hängt.

 

 

Diesen Sonnabend ist nicht nur Vernissage, gleichzeitig feiere ich meinen 2. Galerie-Geburtstag!

Ja, genaugenommen habe ich am 26.11.2016 das erste Mal die Galerie aufgemacht, das war ja schon gestern. Oh, dann herzlichen Glückwunsch nachträglich, sage ich mir :)

 

 

Was ich noch alles erledige:

  • ein paar Gäste persönlich zur Geburtstagsparty einladen
  • mit Künstlerin Juli Schupa den 19.01.2019 als Termin für Ihre Ausstellung festlegen
  • die Einkaufsliste für die 2 Veranstaltungen diese Woche schreiben

 

Zwischendurch kommen vorbei:

  • ein Vertreter, der mir den obligatorischen Weihnachtskalender bringt
  • eine Kundin, die sich neugierig umschaut
  • ein Paket-Zusteller, der gern einen Fernseher für den Nachbarn bei mir abgeben will -  ich lehne freundlich ab

 

 

Kaffee-Pause mit Anja und Elch-muffin

Elch-Muffin zur Kaffeepause
Elch-Muffin zur Kaffeepause

Uih, jetzt bekomme ich Besuch: Meine Freundin Anja schaut auf einen Kaffee rein. Der Dackel begrüßt sie wedelnd.

 

Sie hat einen lustigen Elch-Muffin mitgebracht und beschimpft mich als herzlos, als ich das Tierchen in der gerechten Mitte durchschneide: Mmmmh, egal, Hauptsache lecker!

 

Dann muss Anja auch schon wieder los.

Dreharbeiten

Plötzlich wird es voll in der Galerie. Toni Küttner kommt rein und hat sein ganzes Kamera-Equipment mitgebracht. Toni hat sich mich und meine Galerie für seine erste YouTube-Serie ausgesucht - YEAH.

 

Ein tolles Projekt für uns beide: Wir möchten ab Dezember Woche jede Woche einen kurzen Film über die Beuteltier Art Galerie raus bringen. Ideen haben wir schon viele und die ersten 2 Filme sind schon im Kasten. Heute machen wir ein Interview mit Künstlerin Etuna Bezhashvili.

 

Aber das ist eine andere Geschichte.

 

 

Blogartikel schreiben

So, fast geschafft. Nur noch diesen Blogartikel schreiben, sollte ja kein Ding sein, 15 Minuten und fertig! Naja, ehrlich gesagt, eher eine Stunde, vielleicht auch länger.

 

Jetzt erstmal eine Nacht drüber schlafen, die Fotos dazu packen (Oh nein: Beim Filmen war ich so aufgeregt, dass ich genau Null Fotos gemacht habe, obwohl ich es mir fest vorgenommen hatte) und dann - veröffentlichen.

 

 

Susanne Höhne mit Dackel Vara
Galeristin mit Wau

Oh, da stupst mich der kleine Dackel an:

Zeit für unseren Feierabend. 

 

 

Schreib mir gern in den Kommentaren, ob Dich so ein Thema wirklich interessiert und ob Judith recht hat?

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Kommentare: 3
  • #1

    Jea (Mittwoch, 28 November 2018 20:08)

    Ja, das ist tatsächlich sehr interessant zu lesen!

  • #2

    Steffen (Freitag, 30 November 2018 09:24)

    Sehr interessant wirklich, meist sieht man gar nicht wie viel arbeit so eine Galerie macht

  • #3

    Susanne von Beuteltier Art (Freitag, 30 November 2018 09:35)

    Danke Jea und Steffen, das freut mich und werde Judith sagen, dass sie Recht hat :)