heute möchte ich eine besondere Ausstellung ankündigen und dich zur Eröffnung einladen:
- Am Donnerstag, den 08.09.2022
- ab 18.30 Uhr
- mit Künstlerin Jea Pics
Dabei geht es um das Thema Selbstmord und darum, wie es Menschen geht, die am liebsten nicht mehr da sein möchten. Anlass ist der Welttag der Suizidprävention am 10.09. sowie die Veröffentlichung eines Buches mit den Werken der Leipziger Künstlerin Jea Pics.

Die Ausstellung mit dem Titel „I am not here“ richtet die Aufmerksamkeit auf das Tabuthema Suizid und auf die Gründe dafür.
Fast jeder hat persönliche Erlebnisse damit, doch es wird viel zu wenig darüber gesprochen.
Hier ein paar Fakten:

Jahr für Jahr sterben in Deutschland etwa 9000 Menschen durch Suizid. Das sind mehr Menschen, als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen zusammen. Weit mehr als 100.000 Menschen leiden unter dem Verlust eines nahestehenden Menschen durch Suizid - jedes Jahr.
Die Kunstwerke der Künstlerin Jea Pics aus Leipzig zeigen, wie es sich anfühlt, wenn man am liebsten nicht mehr da sein möchte, sich unsichtbar machen möchte.
Gründe für diesen Wunsch kann es viele geben. Ich finde, es ist wichtig, darüber zu sprechen, damit Menschen, die in ihrem Leben in ein tiefes Loch fallen, wirklich geholfen werden kann, damit sie dort wieder rauskommen.
Zur Vernissage am 08.09. wird die Künstlerin Jea Pics anwesend sein und wir möchten gern mit den Gästen über das Thema ins Gespräch kommen - und Hoffnung und Zuversicht schenken.
Hintergrund zur Ausstellung
Die Kunstwerke sind Teil des neuen Buches “Sein oder Nichtsein - Suizid in Wissenschaft und Kunst”, welches im Verlag Edition Outbird erscheint.
Die Anthologie, herausgegeben von Dr. Katherina Heinrichs und Prof. Dr. Jörg Vögele, vermittelt eindrucksvoll, wie einerseits vielfältig und andererseits wie endgültig der Themenkomplex Selbstmord ist. Erschütterung und Fassungslosigkeit, persönliche Berichte von Betroffenen und Überlebenden, verschiedene wissenschaftliche und künstlerische Facetten - so wie die Werke von Jea Pics und das Titelbild von Holger Much - zeigen die Vielfältigkeit dieses traurigen Themas.
Zur Veröffentlichung des Buches am 10.09.2022 - dem Welttag der Suizidprävention - gibt es in Leipzig eine Lesung von mehreren Autoren der Anthologie, unter anderem mit Luci van Org, Jea Pics sowie Benjamin Schmidt und als David Gray als Moderator. Herausgeberin Dr. Katherina Heinrichs wird an diesem Abend einen Querschnitt des Werkes präsentieren.
Hier erfährst du mehr über die Lesung und kannst dir Tickets bestellen.
King Death - Das Titelbild des Buches in der Galerie und parallel im Museum in Albstadt

Das Cover-Motiv des neuen Buches trägt den Namen "KING DEATH" und stammt aus der Feder von Holger Much aus Albstadt.
Der Künstler sagt:
“Über das Motiv, so bewusst schlicht es gehalten ist, habe ich sehr lange nachgedacht. Es beschäftigte mich inhaltlich wie ästhetisch so sehr, dass ich davon einen großen Linolschnitt anfertigte, 45x80 Zentimeter, handgedruckt auf schwerem Büttenpapier. Es gibt nur vier Drucke.
- Der erste Druck hängt im Kunstmuseum Albstadt zur aktuellen Ausstellung “Storytelling”.
- Der zweite Druck wird zur Ausstellung „I am not here“ in der Beuteltier Art Galerie in Leipzig zu sehen sein.
- Der dritte Druck befindet sich in Privatbesitz und
- Druck Nummer vier ist noch übrig.”
Den ersten Abzug hat, wie oben erwähnt, das Albstädter Kunstmuseum angekauft. Der Druck „King Death“ ist dort in der Ausstellung "Storytelling“ zu sehen, die am Freitag, den 2. September, 19 Uhr, im Kunstmuseum Albstadt eröffnet wird.
Die Werke von Jea Pics
Die Serie ist eine Sammlung von Bildern, die versucht, ein "Ich" darzustellen. Dabei nutzt die Künstlerin auf Ausschnitte aus ihrem Leben - in Form von Orten, Gegenständen, Details - und zwar immer so, dass trotz der Form des Porträts kein Gesicht zu erkennen ist.
Diese Sammlung formt in vielen mosaikartigen Teilen das Innenleben einer Person, die zwischen Realität und Digitalem existiert - ein Leben in der Zwischenwelt.
Geboren wird dieses Gefühl des Nicht-Existierens aus dem Wunsch, sich einer Welt zu entziehen, in der Sehen und Gesehen-werden so wichtig sind. In der Sichtbarkeit oftmals erzwungen und erfasst wird, sei es real oder digital, präsent oder biometrisch. In der das Aussehen so unfassbar wichtig zu sein scheint.
Darum stellt sie das Ich als Person digital verfremdet dar - ohne Gesicht, auf sich selbst zurückgeworfen, um das eigene Ich zu schützen und sich unsichtbar zu machen. I AM NOT HERE.
Die Ausstellung "I am not here" in der Beuteltier Art Galerie ist für alle offen, der Eintritt ist frei.
Ich freue mich auf deinen Besuch zur Vernissage und danach bis zum 25. September in der Galerie. Es wird auch eine Online-Führung auf YouTube geben.
Kommentar schreiben